Unter dem inspirierenden Motto „Den Aufbruch schaffen“ bot die Bitkom Digital Health Conference 2024 am 28. November tiefgreifende Einblicke, wie die Digitalisierung das deutsche Gesundheitswesen transformiert. Im Fokus standen Themen wie Nutzerzentrierung, Kollaboration und Innovation, die auch Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach in seiner Keynote betonte. Er skizzierte sowohl die Herausforderungen als auch die immensen Chancen, vor denen das deutsche Gesundheitssystem steht.
Lauterbach wies darauf hin, dass die Lebenserwartung in Deutschland inzwischen unter den EU-Durchschnitt gefallen ist, obwohl das deutsche Gesundheitssystem eines der teuersten Europas ist. Er betonte, dass die Digitalisierung maßgeblich dazu beitragen könne, diese Entwicklung umzukehren. Dabei hob er die elektronische Patientenakte (ePA) als Herzstück der digitalen Transformation hervor. Sie soll nicht nur eine umfassende Patientengeschichte liefern, sondern auch als wertvoller Datenschatz für die Forschung dienen.
Ab 2025 soll die ePA zusammen mit dem Forschungsdatenzentrum (FDZ) den weltweit umfassendsten und repräsentativsten Gesundheitsdatensatz schaffen. Lauterbach bezeichnete den ePA und das FDZ als zwei zentrale „Sonnen“, um die alle künftigen Innovationen kreisen werden. Dieser Datenspeicher wird ein breites und sehr repräsentatives Spektrum an Informationen umfassen.
Lauterbach unterstrich die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) als essenzielles Werkzeug zur Nutzung dieser Daten. KI könne die Früherkennung von Krankheiten revolutionieren und Diagnosen präziser und schneller machen.
Apropos KI: In der Podiumsdiskussion „Die Zukunft des Gesundheitswesens durch KI: Einblicke in die Arztbesuche von morgen“, die von unserer Principal Karen Piontek moderiert wurde, diskutierten Constanze Stypula (CEO von jameda), Steffen Buchholz (Bundesministerium für Gesundheit) und Dr. Max Schmidt (Mitbegründer und CRO von aisencia) über das transformative Potenzial von KI im Gesundheitswesen. ie waren sich einig: KI kann die Qualität der Versorgung verbessern, indem sie mit medizinischem Fachpersonal zusammenarbeitet. Doch um das volle Potenzial auszuschöpfen, müssen wir Hürden in der Entwicklung, Zulassung und Einführung von KI-Technologien beseitigen.
Dieser Aufruf zu Mut und Zusammenarbeit war ein wiederkehrendes Thema auf der Konferenz. Die Redner betonten, wie wichtig es ist, entschlossen zu handeln, anstatt auf den perfekten Moment zu warten. Wie Lauterbach betonte, muss Deutschland innovative Lösungen aufgreifen und bürokratische Hürden abbauen, um bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens weltweit führend zu werden.
Die Bitkom Digital Health Conference 2024 hat eindrucksvoll gezeigt: Die Zukunft des Gesundheitswesens ist digital. Mit einer klaren Vision und durch gemeinsames Handeln hat Deutschland die Chance, das Gesundheitswesen zu revolutionieren und international Maßstäbe zu setzen. Doch der Weg dorthin erfordert Mut, Innovation und Zusammenarbeit – und es liegt an uns allen, diesen Aufbruch zu schaffen.